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Beitrag vom 29.03.2006
4. berlin biennale
Constanze Geißler
Entlang der Auguststraße findet die diesjährige "biennale für zeitgenössische kunst" statt. Vom 25.3-28.5.06 sind in 12 Ausstellungsräumen Fotografien, Installationen, Malereien, Videos zu sehen.
"Von Mäusen und Menschen" - das Motto der 4. berlin biennale ist angelehnt an John Steinbecks gleichnamigen Romantitel. Dahinter verbirgt sich keine Theorie. Die KuratorInnen Maurizio Cattelan, Massimiliano Gioni und Ali Subotnick haben auf erzählende Art und Weise die diesjährige "berlin biennale für zeitgenössische kunst" konzipiert. Sie haben den rund 70 teilnehmenden KünstlerInnen aus aller Welt kreativen Freiraum geschaffen, über das Befinden des Menschen der Moderne zu reflektieren.
Ganz ohne Zwang haben sich eigene Themenkomplexe herauskristallisiert:
In den "Geistergeschichten" liegen in Gemälden, Videos, Collagen aber auch als Skulpturen "getarnt" Erinnerungen an Wesen jenseits der lichten Welt. In "Familienbande" haben sich die KünstlerInnen mit zwischenmenschlichen Beziehungen, mit Freundschaft und Liebe beschäftigt.
Die Idee der 4. berlin biennale setzt voraus, dass die BesucherInnen verschiedenste Themen selbst entdecken - nicht in einem Museum oder einer Galerie, sondern entlang der Auguststraße in Berlin-Mitte mit deren historischen Gebäuden.
Eine Kirche, ehemalige Fabriken, Privatwohnungen, Büroräume, ein nostalgischer Ballsaal, die ehemalige jüdische Mädchenschule, das sind die Ausstellungsräume. Mitten in einer Urbanität zeigt die diesjährige berlin biennale über 90 zeitgenössisch künstlerische Arbeiten. Wo sich das gewohnte Leben Tag für Tag abspielt oder in der Vergangenheit ereignet hat.
KünstlerInnen aus 4 Generationen haben die drei KuratorInnen in diesem Jahr vereint. Einige der Arbeiten gaben sie extra für die biennale in Auftrag, andere entstanden unabhängig davon.
Es sind Traumata, Paranoia und Desorientiertheit, die das Befinden des modernen Menschen charakterisieren. Dunkle Stimmungen dominieren die Malerei, Bildende Kunst und die modernen Installationen. Auch der Kampf von KünstlerInnen mit dem Gefühl von Isolation während ihrer Atelierarbeiten ist ein Aspekt.
"Wir wollten ein Bild, das eine Art Märchenharmonie heraufbeschwört, aber gleichzeitig ein apokalyptisches Gefühl erzeugt. Wenn Mäuse und Menschen gemeinsame Sache machen, dann heißt das, dass etwas schief geht: es ist ein Ausdruck von Unsicherheit und Angst." sagte Kurator Massimiliano Gioni in einem Interview mit Nancy Spector, Kuratorin von The Solomon R. Guggenheim Museum in New York.
Die 4. berlin biennale für zeitgenössische kunst wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die BMW group.
Weitere, ausführliche Infos zu einzelnen Veranstaltungsorten und KünstlerInnen finden Sie unter:
www.berlinbiennale.de
Öffnungszeiten
Dienstag - Sonntag 12 - 19 Uhr
Donnerstag 12 - 21 Uhr
Montags geschlossen
Eintritt
für alle Veranstaltungsorte 12 Euro/ermäßigt 7 Euro
Gruppen ab zehn Personen, pro Person 8 Euro/ermäßigt 5 Euro
Familienkarte 22 Euro (zwei Erwachsene mit Kindern unter 18 Jahren)
Bei Gruppen ab 20 Personen wird um Voranmeldung gebeten.
Zur 4. berlin biennale für zeitgenössische Kunst sind eine Reihe von Publikationen erschienen. Herausgegeben von den KuratorInnen und anderen Mitwirkenden.
Der Kurzführer bietet eine ideale Einführung. Er stellt alle beteiligen KünstlerInnen und deren Arbeiten vor und hält Beschreibungen der Ausstellungsräume bereit.
4. berlin biennale für zeitgenössische kunst
Sprachen: Englisch Deutsch. Of Mice and Men Guide.
Hatje Cantz Verlag, Erscheinungstermin April 2006
ISBN-10: 3-7757-1764-1
230 Seiten, 100 farbige Abbildungen, kartoniert
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Der Ausstellungskatalog ist eine Mischung aus illustriertem Geschichtsbuch, einer Sammlung von Kurzgeschichten und einem Notizbuch. Der Katalog stellt die Arbeiten von über 80 KünstlerInnen vor.
4. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
Sprachen: Englisch Deutsch. Von Mäusen und Menschen. Das Buch.
Hatje Cantz Verlag, erschienen März 2006
ISBN: 377571765X
348 Seiten, 250 farbige Abbildungen, gebunden
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Checkpoint Charley ist eine Publikation, die Bilder und Arbeiten von über 700 KünstlerInnen zusammenträgt, denen die KuratorInnen während ihrer Recherchen für die 4. berlin biennale begegnet sind - bei Atelierbesuchen, beim Blättern von Katalogen und über Empfehlungen von FreundInnen und KollegInnen.
Der Katalog ist nur in der Ausstellung erhältlich.